Die Blutegel sollten nicht eingesetzt werden bei Tieren mit:schwerer Anämie, Immunschwäche,Wundheilungsstörungen, Tumoren oder bei Tieren, die gerinnungshemmende Medikamente bekommen.
Die betroffene Stelle darf mindestens 3 Tage vor der Blutegeltherapie nicht mit Salben, Cremes oder Seifen behandelt bzw. gewaschen werden. Ebenfalls muss auf Fliegen- und Fellspray`s verzichtet werden. Der Blutegel ist sehr geruchsempfindlich und lehnt den Patienten sonst ab.
Je nach Indikation werden 1-10 Blutegel am Pferd oder Hund angesetzt. Dafür wird entweder die betroffenen Stelle rasiert oder es wird mit einem Egelverband gearbeitet. Der Blutegel hält sich zum aufnehmen seiner Mahlzeit zuerst mit seinem Saugnapf, der sich am Hinterteil befindet, fest und sucht dann mit seinem Maul die geeignete Bissstelle. Wenn der Blutegel eine passende Stelle gefunden hat, beißt er sich mit seinen drei sternförmig angeordneten Sägeleisten, die über winzig kleine Kalkzähne verfügen, in die Haut. Danach beginnt der Egel seine Mahlzeit und trinkt vom Blut.
Der Biss des Blutegels bereitet dem Pferd oder Hund keine übermäßigen Schmerzen. Er kann ungefähr mit einem Insektenstich oder der Berührung einer Brennnessel gleichgesetzt werden. Wenn der Egel sich einmal fest gebissen hat, spürt das Tier davon beinahe nichts mehr, weshalb das Saugen der Blutegel während der Behandlung in der Regel gut von den Pferden und Hunden toleriert wird.
Der Blutegel sollte während des Saugvorgangs nicht abgelöst werden, er lässt sich wenn er satt ist von selber fallen. Der Saugvorgang kann zischen 30 Minuten bis zu 1,5 Stunden dauern.
Sobald der Blutegel beißt und anfängt zu saugen treten Wirkstoffe des Egels über seinen Speichel in die Bissstelle über.
Dieser enthält unter anderem gerinnungshemmende Substanzen (Hirudin, Saratin, Inhibitor des Faktors Xa), Hyaluronidase, Proteinase-Inhibitoren (Bdelline, Egline, LDTI und weitere).
Aufgrund der vielen Substanzen im Speichel des Egels erreicht man mit der Blutegeltherapie viele unterschiedliche Heilungsfaktoren.
Diese sind unter anderem:
- Aderlass an der betroffenen Stelle
- Förderung des venösen Abflusses
- Förderung des arteriellen Zustromes und dadurch verbesserter Zellernährung
- Förderung des Lymphstromes
- Antiphlogistische Wirkung und beschleunigte Heilung
- Antibiotische Wirkung
- Schmerzlindernde Wirkung die sofort eintritt und für Entspannung und Beweglichkeit sorgt
Zu dem hat die Blutegeltherapie den Vorteil, das innere Organe bei der Therapie nicht belastet werden.
Nach der Therapie kommt es, durch die gerinnungshemmenden Substanzen im Speichel des Egels, zu einer Nachblutung der Bisswunde. Diese Nachblutung kann bis zu 48 Stunden andauern, wobei sie bei Pferden und Hunden meistens nach spätestens 6 Stunden versiegt. Diese Nachblutung ist gewünscht und fördert den Heilungsprozess. Aus diesem Grund sollte sie auch nicht durch z. B. einen Druckverband unterbunden werden.
Anatomie des Blutegels (Hirudo medicinalis)
Der medizinische Blutegel (lat. hirudo medicinalis) ist als Ringelwurm mit dem Regenwurm verwandt. Er hat einen ovalen Querschnitt, der sich an den beiden Körperenden verkleinert. An beiden Enden befindet sich jeweils ein Saugnapf. Der hintere, dient lediglich zum Festhalten. Der Saugnapf vorne beinhaltet die Mundöffnung. Im Mund liegen die 3 Kiefer die ca. 80 Kalkzähnchen haben. Der abgeflachte Körper besteht aus 33 Segmenten. Der Rücken ist dunkelgrün und hat an beiden Seiten je 3 braune Längsstreifen. Blutegel sind in flachen Teichen und langsam fließenden Gewässern mit gleich bleibendem Wasserpegel zu finden. Heute verwendet man zur Therapie ausschließlich Tiere, die aus streng überwachten Zuchten in Deutschland oder der Türkei stammen. Die Anwendung der Blutegel in der Medizin erfolgt einmalig. Die Blutegeltherapie ist eine alte Heilmethode, die in der naturheilkundlichen Medizin in den vergangenen Jahren wieder populär wurde. Das Wort Egel leitet sich von dem griechischen Wort echis ab, was so viel bedeutet wie kleine Schlange.
Gerne stehe ich Ihnen für eine Blutegeltherapie am Pferd oder Hund in Hamburg, Kreis Pinneberg und Schleswig-Holstein zur Verfügung.